Das dunkle Allgäu

Es gibt Tage am Stück und kann sich auf einige Wochen addieren, wo es im Allgäu beinahe nicht hell wird. Luftfeuchtigkeit aus dem Westen oder Nordwesten staut sich an den Alpen, schiebt sich in Wolkendecken übereinander, walzt und verwirbelt sich, knipst den Bewohnern dieses Landstrichs fast das Licht aus und dann, aber dann … wird abgekippt!
Farben wirken düster und manchmal durchzuckt ein Blitz die dunklen Wiesen und Wälder – Regen weicht auf, Gewitter wirft nieder!

Warum nicht gleich die Sicht mit sonnigem Lächeln in Schwarz-Weiß gefiltet und den Blick geschärft?

 

 

 

Dunkelbunte Waldlandschaft konsequent in Graustufen umgesetzt, wirkt garnicht farblos und erinnert an Zeiten, als ich mit 6×6-Kamera und Rollfilm oder Kleinbildkamera und der üppigen Möglichkeit, sogar 36 Aufnahmen statt nur 12 latente Bilder auf das Filmstück von 1,80 m Länge belichten zu können. Was packen wir dagegen unterdessen auf unsere Speicherkarten in den Digitalkameras!? Auf meiner 32GB-Karte finden beispielsweise bis zu 450 Fotodateien Platz.

Die Filmempfindlichkeit war damals ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des S-W-Films und je höher die Empfindlichkeit, desto grober das Filmkorn der Bromsilberpartikel in der Emulsion, doch höchste Schärfe brauchte Feinkörnigkeit.

Was heute als ISO (International Standard Organisation) für die Empfindlichkeit benannt wird, benannten wir in DIN (Deutsche Industrienorm) oder ASA (gemäß: American Standard Association). Der unterdessen lediglich international bezeichnete ISO-Wert entspricht in der Zahlenangabe exakt dem ASA-Wert, wobei das deutsche System anders strukturiert war.

21 DIN = 100 ASA, 24 DIN = 200 ASA, 27 DIN = 400 ASA – immer 3 DIN verdoppelten die Lichtempfindlichkeit, genau wie es bei steter Verdopplung der ASA (ISO) der Fall ist, z.B. 200 – 400 – 800 – 1600 – 3200 usw. Meine vier Fotos wurden mit ISO 320 bis 800 belichtet, wobei es darauf ankommt wie und welcher Bildbereich gemessen wurde. Außerdem muss ich der Kamera mitteilen, dass es hier wirklich dunkel ist, denn das System strebt immer einen mittleren Belichtungswert an, der hier ein zu helles Motiv ergäbe, also greife ich manuell ein und korrigiere im Bereich von -3 bis +3 – hier wählte ich oft -2, was eine Belichtungsreduktion von 2/3-Blendenstufen ergibt.

Soviel zu technischen Aspekten, die nur fragmentarisch benannt sind, denn dieser Beitrag sollte kein Foto-Tutorial werden.

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